Kamelschwan und Schwurbelhai

Kamelschwan und Schwurbelhai

Am 17. März sind die Kunst & Bau-Fabelwesen von René Odermatt in unserem Innenhof gelandet — Stefano Schröter, der Hoffotograf der abl, hat ihre Ankunft in einem Stop-Motion-Video festgehalten.

Die Portraits Nr. 14, 15 und 16, wie sie offiziell heissen, waren noch nicht fertig installiert, gaben aber schon Anlass zu Spekulationen: «Soll das eine Ente sein oder was?», fragte mich ein Nachbar im Treppenhaus. Das zeigt: Ein Ziel dieser Kunst & Bau-Objekte — die Fantasie anzuregen — ist schon erreicht.

Wegen Corona verzichtete die abl zwar auf eine offizielle Eröffnungsfeier, wollte aber doch wissen: Und was kommt Ihnen in den Sinn? Und um die Fantasie weiter zu befeuern, veranstaltete die abl über Ostern einen Wettbewerb. Mitgemacht haben leider nicht viele, deshalb haben alle gewonnen, die mitgemacht haben. Für einmal war Mitmachen nicht wichtiger als Gewinnen, sondern gleichbedeutend. Letzten Samstag war die Preisverleihung, die wegen Corona nur im kleinen Kreis durchgeführt wurde.

Und hier die Übersicht über die preiswürdigen Werke:

Kunst & Bau

hat bei der abl Tradition: Schon 1936 liess die Baugenossenschaft am Haus Weinberglistrassetel 11 ein Wandgemälde von Hans Erni anbringen mit dem Titel «Zweck und Ziel der Baugenossenschaft». Seit den Nullerjahren engagiert sich die abl wieder mehr für Kunst & Bau.

Das Krokodil — von Selma Hochstrasser
Das Kamel — von Elise Hochstrasser
Es waren einmal 3 Holz-Figuren... — ein Geschichte von Elise Hochstrasser
Collage von Leon Redonda
Zeichnung von Natan Redonda

Reisen im Kopf

Und last but not least ein Text von Barbara Wermelinger-Ineichen:

Ich verlasse unser Haus in der Claridenstrasse 4 gegen den Innenhof. Genau, das sind ja jetzt die Skulpturen von Kunst am Bau, die 2 unserer Inseln im Innenhof zieren. War da nicht ein Wettbewerb? Aus purer Neugierde umlaufe ich die erste Skulptur. Ich seh nichts, absolut nichts! Spielende Kinder und hütende Eltern lenken mich ab. Stop, sag ich mir, schau genau hin, lass dir Zeit und sei offen, etwas zu sehen.

Bei der 3. Umrundung, wow, da hebt ein Flugzeug ab, ich seh und hör es genau! Auf der Gegenseite, ja ein Flugzeug, das mich in die Ferien bringt.

In der nächsten Insel erkenne ich von Weitem den Delphin, der uns auf der Katamaranreise auf Madeira begleitete. Seine Hinterseite, eindeutig das Kamel, auf dem ich in Marokko am Strand des Atlantiks entlangritt. Ein Fisch und ein Kamel in einer Skulptur? Wahnsinn!

Die nächste Skulptur entführt mich an die geliebte Nordsee, ein Strandläufer im Wattenmeer, die Gegenseite, da tu ich mich schwer. Aber hey, mit etwas Phantasie seh ich einen Takin, das Nationaltier von Bhutan — vielleicht auch nur, weil ich unbedingt eine Erinnerung an meine Reise in den Hinter-Himalaja in unserem Innenhof haben möchte. Egal, in fremde Länder kann ich coronabedingt vorläufig nicht fliegen. Der startende Flieger bringt mich aber jederzeit und unentgeltlich in fremde Länder! Und das jedesmal, wenn ich unseren schönen Innenhof im dritten Himmelrich betrete.

Kamelschwan oder Delphinkamel?

Ausstellung

Zur Zeit informieren Infotafeln die Besucherinnen und Besucher fotografisch über die Entstehung der drei Porträts. Auf der letzten Infotafel präsentiert die Jury des Wettbewerbs (Lily Fischer und Daniela Bühler) die eingegangenen und prämierten Beiträge.

Bis auf weiteres im Hi3-Hof: Infotafeln zum Entstehungsprozess von René Odermatts «Drei Portraits» und die Beiträge zum Wettbewerb der abl

22. April 2021
Hansruedi Hitz