Das Himmelrich feiert sich selbst

Das Himmelrich feiert
sich selbst

Am 7. September steigt tagsüber die offizielle Eröffnungsparty des Himmelrich 3. Aber was passiert, wenn die Reden vorbei, die meisten Bands verstummt und die Gäste von nah und fern abgezogen sind? Wird es dann still im Himmelrich? Mitnichten. Dann gibt’s ein Fest von den Anwohnern für die Anwohner.

Das heisst: Eigentlich ist es vor allem ein Festessen – es beginnt etwa um 18 Uhr mit einem Apero auf dem Dach. Zunächst bleiben die Nachbarn jeder Strasse auf „ihrem“ Dach unter sich und haben Gelegenheit, einander kennen zu lernen. Dann beginnt ein Festschmaus der ungewöhnlichen Art. Auf jeder der drei Ecken des Daches bewirtet eine Gruppe die Gäste mit einem eigenen Menü. Tanja erklärt: „An der Nordecke servieren Jost, Martina, Roger und Selina grillierte Würste mit Kartoffelsalat. An der Südostecke gibt’s vegetarische Ravioli von Martina, Elisa und Beat. Und an der Ecke Claridenstrasse/Bundesstrasse machen mein Mann Thomas und ich Paella.“ Tanja und Thomas wohnen an der Claridenstrasse, gehörten zu den Gründungsmitgliedern des Fest-OK – und sie arbeiten  beide im Cascada Hotel mit Restaurante Bolero, sie als Réceptionistin, er als Vizedirektor. Tanja sagt: „Da wir somit mit grossen Caterings vertraut sind, stellen wir gerne unser Wissen bei der Planung und unser Können an der Paellapfanne zur Verfügung.“ Und die beiden sorgen dafür, dass wir nicht von Kartontellern essen müssen – sondern ihr Catering-Geschirr nutzen können.

An jedem der drei Stände gibt es nur kleine Portionen. „Die Idee ist, dass man mehrere Portiönchen probiert, auf dem Dach zirkuliert, neue Nachbarn kennenlernt“, sagt Tanja. Deshalb gibt’s auch keine Musik. Der Abend soll dem Geplauder den Leute vom Himmelrich gehören – den Bewohner*Innen, jenen, die hier ein Geschäft betreiben und den künftigen Nachbar*Innen der Stiftung Contenti.

Und wenn es regnet? Dann stellt die ABL Zelte für den Innenhof zur Verfügung. Überhaupt, die ABL:  Sie sorgt dafür, dass wir alle schmausen können, ohne das Portmonee zu zücken. Denn es ist der ABL-Leitung ein Anliegen, dass die Nachbarschaft im Himmelrich 3 gut funktioniert – ABL-Kommunikationschef Benno Zgraggen beschreibt hier warum. Und Jesus Turiño, Leiter Sozia les und Genossenschaftskulturhat hat etwas Überredungskunst aufgewendet, damit Tanja und Thomas sich für die Organisation des Festes begeistern konnten. Und damit ein Organisationskomitee zusammenkam.

Die Einladungen hat Tanja letzte Woche im Quartier verteilt – jetzt zählen wir die Tage bis zum Fest.

Und wer am nächsten Samstag um seine Nachtruhe fürchtet, sei beruhigt: Das Fest endet um 22 Uhr. Aber wer will, kann in der eigenen Loggia mit neuen oder schon etwas älteren Bekannten weiter feiern.

1. September 2019
Daniela Bühler