Dienstleister im Himmelrich
Wir sehen ihn vielleicht nicht jeden Tag. Aber unser technischer Hauswart Jörg Amstutz leistet einen elementaren Beitrag dazu, dass wir uns wohlfühlen im Himmelrich.
Er ist verantwortlich dafür, dass unsere Heizung die richtige Temperatur hat. Er sorgt dafür, dass im Abfallraum Ordnung herrscht und dass die Claridenstrasse nicht ganz versifft. Er ist zur Stelle, wenn in einem Haus im Quartier ein Feueralarm losgeht. „Das ist tatsächlich vor ein paar Wochen in einem Haus passiert, ein Fehlalarm. Ein Kind hatte ihn ausgelöst“, berichtet er. „Die Schwierigkeit ist, dass dann alles aussteigt – die Lifte fahren nach unten und blockieren sich und die Komfortlüftungen schalten sich aus.“
In solchen Momenten schaut er, dass alles wieder zum Laufen kommt. Jörg ist unser Technischer Hauswart, zusammen mit Samuel Krähenbühl zuständig für das Himmelrich 1, 2 und 3 und die Spannortstrasse. In einer heiklen Situation den bösen Abwart spielen und jemanden anklaffen – das ist Jörgs Sache nicht. Wir älteren Semester kennen solche Männer noch aus unserer Kindheit, auch er (52) weiss: „Früher hatte man fast mehr Angst vor dem Abwart als vor dem Lehrer.“ Aber er ist kein Polizist. „Meine Art ist eher, zu den Leuten hinzugehen und das Gespräch aufzunehmen.“ Dass er die Zusammenhänge durchaus mit Autorität hinüberbringt, die Geltung des Gesagten mit seiner kräftigen Statur unterstreicht, nehme ich ihm ohne weiteres ab.
Jörg hat während 22 Jahren Heizungen in der ganzen Schweiz gebaut – auch in der Swissporarena und in der Mall of Switzerland. Jetzt schätzt er es, dass er jetzt von seinem Wohnort im Kanton Nidwalden jeden Morgen an denselben Ort fahren kann. Zur ABL kam er 2017, war zunächst für das alte Himmelrichquartier zuständig, dann eine Weile für die Siedlung im Stollberg. Seit dem letzten August ist er wieder hier. Er ist geradezu begeistert von dem, was er den „unglaublich guten ABL-Spirit“ nennt: „Die Führung gibt uns eine klare Linie vor, lässt uns aber auch Freiräume, Dinge selber anzupacken.“
Angepackt hat Jörg bei den Containern im Abfallraum. Anfang September hat er die grünen Kompostbehälter ganz nach hinten gestellt und das Paketregal entfernt. „Ausserdem putzen wird täglich die Böden und lüften gut.“ Seither riecht es dort besser. „Ich bin am Anfang mal in den Raum gegangen und habe genau hingesehen, was die Leute dort machen. Mir ist aufgefallen: Wenn sie den Komposteimer leeren, fällt oft etwas auf den Boden. Und weil die Kompost-Container direkt bei dem Eingang standen, sind danach viele in den herumliegenden Kompost getrampt und haben das Zeug im ganzen Raum verschleppt.“ Dass die Paketregale weg sind, finden viele Nachbarinnen schade – man fand dort jederzeit Kartonschachteln in passender Grösse, wenn man etwas zu verschicken hatte. „Klar, das war praktisch“, räumt Jörg ein. „Aber aufgegangen ist das nie! Für eine Kartonschachtel, die so hinausging, kamen zehn herein.“ Ausserdem verlangt der Abfallentsorger REAL, dass die Pakete flachgedrückt abgegeben werden.
Nur ans Leben als Dienstleister musste er sich in bei der ABL zuerst gewöhnen: „Wenn Du eine Heizung baust, dann bist Du zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig, gibst sie ab und erst dann kommt etwas Neues. Bei diesem Job bist Du nie fertig. Es kommt ständig etwas herein, wird erledigt, während schon wieder etwas hereinkommt.“ Am Anfang habe er sich am Abend oft überlegt: „Was habe ich jetzt eigentlich den ganzen Tag gemacht?“ Es waren viele, kleine Aufgaben, aber laufend kam Neues herein. Und in der Tat: Während unseres Gesprächs klingelt dreimal das Handy – unser Fotoshooting wird somit kurz, denn er muss wieder weg. Zu einem Treffen, bei dem dafür gesorgt wird, dass wir uns hier wohlfühlen.
Wie erreichen wir unseren technischen Hauswart, wenn etwas mit der Heizung oder der Abwaschmaschine nicht stimmt?
Ganz einfach: Im Internet das Formular für Schaden- und Reparaturmeldungen aufrufen und ausfüllen. Die Formulare werden vom ABL-Sekretariat an die zuständigen Fachleute verteilt. Jörg oder Samuel werden mit der betreffenden Person telefonisch Kontakt aufnehmen oder – wenn es zum Beispiel Probleme in der Waschküche betrifft – die Sache einfach erledigen.
Interview mit vielen interessanten Infos, danke Daniela
Merci, Margrith – ja, das war ein spannendes Gespräch!
toller Interview! Danke sehr!
Gern geschehen, Mengchih!
Vielen Dank für das Interview, liebe Daniela. Das ist sehr wertvoll für uns Bewohner:innen und wertschätzend für Jörg Amstutz.
Gern geschehen, liebe Margrith! Ich fand das Gespräch mit ihm auch sehr spannend.