Unser Raum der Wünsche ist fertig

Unser Raum der Wünsche ist fertig

Am Sonntag gibt es im Gemeinschaftsraum ein kleines Eröffnungsfest mit Info-Veranstaltung. Dass es ihn gibt, dafür hat die ABL gesorgt – und eine fröhliche Gruppe von sieben Personen.

Die aktuelle Betriebsgruppe
Die aktuelle Betriebsgruppe (v.l.n.r.): Julia Schmid, Daniel Misteli, Margrit und Boris Macek, Christian Ferrres, Mirjam Frank, Hansruedi Hitz

Unser Gemeinschaftsraum an der Bundesstrasse 16 ist fertig. Er ist ein bisschen wie Harry Potters «Raum der Wünsche», nur ohne Hogwarts-Firlefanz: Wer im Hi3 wohnt oder ein Geschäft hat und mit ein paar Leuten etwas machen will, für den tut er sich auf. Einfach so. Platz hat er für 50 Personen, es gibt Küche und WCs, auch ein Rollstuhl-WC. Im Abstellraum nebenan stehen Stühle, Stehtischchen und lange Klapptische parat. In den Küchenschränken gibt’s Geschirr in Hülle und Fülle, und da ist eine Nische mit Putzsachen. Den Raum nutzen können Bewohner*innen und Gewerbetreibende des Hi3. Wichtig: Platz haben strikt nur nicht-gewinnorientierte Anlässe.

Die ABL hat den Raum gebaut, jetzt sind wir selber für ihn zuständig. Das heisst: Zuständig ist im Moment eine Gruppe von sieben Freiwilligen. «Wir stammen aus den verschiedensten Ecken des Hi3, aber wir haben uns gut gefunden und sind ein fröhliches Team», sagt Hansruedi Hitz, einer der sieben. Am Anfang sei die Gruppe zuweilen ein wenig überrumpelt gewesen, weil die ganze Sache zeitaufwändiger gewesen sei als erwartet. Boris Macek zählt auf: «Wir mussten Geschirr und Besteck organisieren, überhaupt klären, was es braucht. Dann mussten wir herausfinden, wie wir das mit dem Putzen regeln, mussten Putzmaterial kaufen und erste Tests machen, wie die Auswirkungen sind, wenn wir den Raum brauchen.» Die ABL habe das Geschirr und sogar das Putzmaterial berappt. «Also holten wir für das Geschirr mehrere Offerten ein», berichtet Margrit Macek und schmunzelt: «Ungefähr drei Stunden haben wir in einem grossen Geschirrladen in Emmen verbracht.»

Warum nimmt man einen solchen Aufwand überhaupt auf sich? Julia Schmid: «Ich finde, es ist ein Luxus, dass wir einen solchen Raum haben. Da ist es wichtig, dass sich auch jemand drum kümmert.» Mirjam Frank sagt, sie habe schon seit längerer Zeit Ideen, was sie in dem Raum machen möchte: «Zum Beispiel eine Nähgruppe oder eine Krabbelgruppe für die Babys aus dem Quartier. Ich wollte von Anfang an dabei sein, wenn er eingerichtet wird.»

Und was wird alles hier stattfinden? Fest steht, dass der Raum schon gut gebucht ist. Der Reservationskalender, von Dani Misteli erstellt, enthält allein im März ein Dutzend Termine – sehr gefragt ist er zum Beispiel für Kindergeburtstage. Die Benutzungsregeln sind fast fertig. Christian Ferres: «Wir haben Wert darauf gelegt, dass sie kurz, einfach und allgemeinverständlich sind. Und dass mit dem gesunden Menschenverstand nachvollziehbar ist, wie es abläuft.» Zum Beispiel: Wer den Raum gebraucht hat, soll ihn putzen. Wer etwas kaputt gemacht hat, soll es ersetzen. Nutzer müssen auch die WCs und den Abstellraum in guten Zustand hinterlassen.

Eröffnung

Wer ab und zu einen Raum der Wünsche braucht, sollte am Sonntag um 17 Uhr unbedingt zur Eröffnung des Raumes kommen. «Dann gibt’s mehr Informationen, Getränke und Suppe», so Boris Macek. Und wichtig, so Christian Ferres: «Die Gruppe ist nicht für die nächsten 20 Jahre in Stein gemeisselt. Mitarbeit ist willkommen.»

28. Februar 2020
Daniela Bühler