Maggi-Würfel

Maggi-Würfel

Das ist eine Anleitung zum Selbermachen von Maggi-Würfeln, die — im Gegensatz zum Original — tatsächlich das «Maggikraut» Liebstöckel enthalten. Doch warum hat Liebstöckel den Übernamen Maggikraut bekommen, wenn’s im Maggi kein Maggikraut drin hat?

Selbst gemachte Maggi-Würfel vor dem Einfrieren

Weder die 1886 herausgebrachte Maggi-Würze, die als Konkurrenz für den von Justus von Liebig erfundenen Fleischextrakt entwickelt wurde, noch der Brühwürfel, den Julius Maggi 1908 auf den Markt brachte, enthalten das Maggikraut Liebstöckel. Fälschlicherweise war ich immer davon ausgegangen, dass diese weltweit bekannten Maggi-Produkte Liebstöckel enthalten würden.

Warum aber heisst der Liebstöckel auch Maggikraut, wenn’s im Maggi kein Liebstöckel drin hat? Wikipedia vermutet, dass die Bezeichnung „Maggikraut“ aufgrund der Geruchsähnlichkeit der Maggi-Würze mit dem aromatischen Liebstöckel entstand.

 

Maggi-Würfel — leicht gemacht

Die Einfrieren von Liebstöckel ist denkbar einfach:

  • Aus dem dritten Hochbeet zwischen den Inseln ein paar Stängel Liebstöckel ernten (2 cm über dem Boden abschneiden)
  • Liebstöckel gut waschen, Blätter von den Stängeln abzupfen und so fein wie möglich schneiden oder hacken
  • Das zerkleinerte Maggikraut auf die Eiswürfel-Form verteilen und mit dem Finger in die Löcher drücken, mit Wasser auffüllen und einfrieren
  • Zum Gebrauch die gefrorenen Maggi-Würfel in die zu würzende Suppe oder Sauce geben

Maggi auf Wikipedia

Unter Julius Maggi entwickelte sich der Mühlenbetrieb in Kemptthal  zu einem Pionier der industriellen Lebensmittelproduktion: Als der Arzt Fridolin Schuler 1882 auf die miserable Ernährungssituation der FabrikarbeiterInnen aufmerksam machte und eiweissreiche Hülsenfrüchte bzw. Leguminosen propagierte, entwickelte Maggi die industrielle Herstellung von Leguminosenmehlen, die seine Firma 1885 in Zusammenarbeit mit der «Gemeinnützigen Gesellschaft» auf den Markt brachte. 1886 folgten die ersten Fertigsuppen sowie die Maggi-Würze, 1908 der Maggi-Würfel. Seit 1947 ist Maggi eine Marke von Nestlé.

Es ist denkbar einfach: Liebstöckel fein schneiden, auf die Eiswürfelform verteilen, mit Wasser auffüllen, einfrieren und fertig sind die Maggi-Würfel.

16. August 2021
Hansruedi Hitz