Industriegeschichtliche Flusswanderung

19.05.21
Industriegeschichtliche Flusswanderung
Zeit:
14:00 – 17:30
Ort:
Ausserhalb

Die nächste Expedition in die Agglo ist eigentlich eine Expedition in die Luzerner Industriegeschichte. Sie führt zunächst flussabwärts bis zur Einmündung der Kleinen Emme in die Reuss, dann flussaufwärts via Emmenweid und Littauerboden bis zur S-Bahn-Station Littau.

Diese zwei-, mit Pausen dreistündige Flusswanderung ist der Industriegeschichte gewidmet: Wir wandern vom ältesten Industriestandort der Stadt Luzern, den ehemaligen Stadtmühlen am Mühlenplatz, über die Viscosistadt in Emmenbrücke bis zur «neusten» grossindustriellen Anlage in der Agglo, dem kombinierten Stab- und Drahtwarmwalzwerk der Steeltec, das 1980 auf dem Littauerboden den Betrieb aufnahm. Wer leidlich gut zu Fuss ist und am Mittwochnachmittag 19.5.21, Lust und Zeit für eine Nachmittagswanderung hat, ist herzlich eingeladen. Da die Zahl der Teilnehmenden auf 15 beschränkt ist, ist die Anmeldung obligatorisch.

Was gibt’s unterwegs zu sehen?

Von den Mühlen in der Altstadt ist ausser des Nadelwehrs, das die Reuss so kanalisiert, dass die Wasserkraft genutzt werden konnte, nichts mehr zu sehen. Auch die Reussinsel, wo die Von Moos’schen Eisenwerke ab 1842 Drähte und daraus Eisenstifte oder Nägel herstellte, ist keine Insel mehr — heute wird hier, eingeklemmt zwischen Bahn und Fluss, gewohnt. Nur wenig flussabwärts zweigen vom Rückgrat des Luzerner Bahnnetzes, der SBB-Linie nach Olten – Basel, zwei Linien ab: die Linie nach Zug – Zürich und die Linie durchs Entlebuch nach Bern. Weiter geht’s auf dem Xylophonweg Richtung Seetalplatz. Hier ist das Reusstal so eng, dass neben Strasse, Bahn, Flussuferweg, Fluss und Autobahn nichts mehr Platz hat. Dann öffnet sich das Tal wieder und die Kleine Emme mündet in die Reuss. Nach dem verheerenden Hochwasser von 2005 wurde der Seetalplatz grossräumig umgestaltet. Die Kleine Emme bekam mehr Platz und der Verkehrsknotenpunkt Seetalplatz wurde zu einem gigantischen Kreisel umgebaut. Die Umgestaltung von Luzern-Nord wird wohl noch einige Jahre dauern.

Die richtig grossen Industrieareale kommen erst jetzt im zweiten Teil dieser Agglo-Expedition. Zuerst auf der rechten Seite der Emme das Areal der ehemaligen Viscosuisse SA: Die Firma mit Hauptsitz in Emmenbrücke war das grösste Textilunternehmen der Schweiz und gehörte zu den Pionieren der europäischen Chemiefaserindustrie. Ihr Firmenareal umfasste so viele Gebäude, dass heute von der «Viscosistadt» die Rede ist. Ein Teil dieser Gebäude wurde umgenutzt, ein anderer Teil abgerissen, um für Neubauten Platz zu machen, z.B. für die Hochschule Luzern – Design & Kunst. Das nächste Industrieareal ist ebenfalls rechterhand: die gigantischen Hallen der Steeltec, wie die Von Moos Stahl AG heute heisst. Hier machen wir einen kurzen Abstecher zum Kanal des firmeneigenen Elektrizitätswerks, das mithilft, den grossen Energiebedarf der Stahlproduktion zu decken. Auf dem Littauerboden auf der linken Seite der Emme schliesslich ist das letzte grosse Industrieareal: Das über 500 Meter lange, 1980 in Betrieb genommene Stab- und Drahtwarmwalzwerk gehört ebenfalls zur Steeltec. Es ist wohl das längste Gebäude im Kanton Luzern.


Das Stahlwerk der Steeltec in der Emmenweid

Datum: Mittwoch, 19. Mai 2021 (kein Ersatzdatum)
Treffpunkt: 14.00 Uhr beim Torbogen auf dem Bahnhofplatz
Teilnehmende: maximal 15 Personen
Flusswanderung: Bahnhofplatz – Mühlenplatz – Seetalplatz – Emmenweid – Littauerboden – Bahnhof Littau.
Länge & Höhendifferenzen: 8.2 km, plus minus flach
Wanderzeit & Dauer: 2 Stunden, mit Pausen 3 Stunden, etwa um 17 Uhr sind wir in Littau.
Zwischenverpflegung: unterwegs (Zvieri & Getränke selber mitnehmen!)
Mitnehmen: Maske, gute, feste Schuhe, Regenschutz, Zvieri & Getränke
Rückfahrt: mit der S 77 oder S 6 vom Bahnhof Littau nach Luzern

Anmeldung: Bitte mit Email an Wandern mit abl oder Telefon an Hansruedi, 041 420 27 46

Wir freuen uns auf eure Teilnahme!
Edith Hausmann und Hansruedi Hitz

 

Wandern mit der abl

Auch 2021 bieten Edith Hausmann und Hansruedi Hitz abwechslungsweise monatliche Wanderungen an. Die Organisation soll möglichst unkompliziert sein. Anmeldung bitte über Email wandern.mit.abl@gmail.com oder 079 258 52 67 (Edith) oder 041 420 27 46 (Hansruedi), damit Edith resp. Hansruedi wissen, wie viele mitkommen.

Bei den Wanderungen mit Edith steht das Wandern im Vordergrund. Die Wanderausflüge ins Grüne sind ganztägig – mit einem Picknick unterwegs. Die nachmittäglichen Expeditionen in die Agglo mit Hansruedi sind Stadt-Land-Wanderungen mit Start im Zentrum und Ende in der Agglomeration. Unterwegs gibt’s kurze Infos zu Interessantem am Wegrand.

Zum Wanderprogramm 1. Halbjahr 2021 auf der abl-Homepage

19. Mai 2021