Fanzone Himmelrich

Fanzone Himmelrich

Fast hätte es nicht geklappt mit dem ersten Cupsieg für den FCL seit 29 Jahren — also nicht mit dem Sieg der Luzerner, aber mit der Übertragung des Finals in die Himmelrich-Fanzone, weil Boris, der das Public Viewing organisierte, auf der Heimreise vom Tessin eineinhalb Stunden im Stau stecken geblieben ist.

Eigentlich wollte Boris den Cupfinal im Innenhof zeigen, aber erstens war das Wetter nicht so sicher und zweitens war er wegen des Staus im Tessin spät dran. Zwanzig Minuten vor Matchbeginn trug er den Beamer in den Gemeinschaftsraum. Zehn Minuten vor Beginn flimmerten zwar die richtigen Bilder auf der Wand, aber vom Ton war noch nichts zu hören. Schon wurden erste spasshafte Rufe laut: «Söll doch mal öpper kommentiere!» Doch Boris liess sich nicht stressen. Gerade rechtzeitig vor dem Anpfiff war auch der Ton eingerichtet und der Fernseh-Kommentator Dani Kern zu hören.

Coronakonformes Public Viewing im Gemeinschaftsraum: Der 96. Cupfinal im Berner Wankdorf endete mit einem 3:1-Sieg des FCL gegen den FC St. Gallen.

Die beiden Mannschaften schenkten sich von Anfang an nichts und spielten besseren Offensiv-Fussball als ich erwartet hatte. Nach einer halben Stunde gingen die Luzerner mit einem Doppelschlag 2:0 in Führung und die St. Galler wirkten etwas ratlos. Doch kurz vor der Pause gelang ihnen der Anschlusstreffer und sie waren wieder zurück im Spiel. In der zweiten Halbzeit liess die FCL-Verteidigung wenig zu und auch nach vorne waren die Luzerner das bessere Team. In der 70. Minute konnte Ersatzgoalie David Zibung, der nach 18 Jahren beim FCL seine Karriere beendet, das 3:1 bejubeln. Je länger die unterhaltsame Partie dauerte, desto klarer wurde, dass den Luzernern nach 29 Jahren der Cupsieg nicht mehr zu nehmen ist.

Auf die Frage, was nach so einem Spiel in seinem Kopf vorginge, sagte das abtretende Luzerner Urgestein David Zibung: «Absolut nichts.» — Grosses Gelächter in der Fanzone Himmelrich. Zusammen Fussball schauen ist eben doch lustiger als alleine.

 

Coronakonforme Fanzone

Damit nicht allzu viele Leute zu seinem Public Viewing kommen, hat Boris kaum Werbung gemacht. Und so schauten sich im Gemeinschaftsraum nicht mehr als 15 Personen den Cupfinal an. Stimmung kam trotzdem auf, v.a. als der FCL in Führung ging. Die Fanzone Himmelrich hat Spass gemacht, weil es auch ein gesellschaftlicher Anlass war. Zum Beispiel fragte mich Boris, ob ich vor 29 Jahren dabei gewesen sei, als der FCL das letzte Mal den Cup holte. «1992 lebte ich noch nicht in Luzern», antwortete ich und stellte ihm die Gegenfrage: «Und du, warst du dabei?» Ob draussen vor dem Stadion oder drinnen im Stadion, wisse er nicht mehr, aber als 19-Jähriger sei er auf jeden Fall dabei gewesen. Danke, lieber Boris, für diese unterhaltsame Fanzone.

EM im Himmelrich

Während der EM im Sommer geht die Fanzone Himmelrich weiter. Boris will im Durchgang zur Claridenstrasse eine Leinwand aufstellen und das Eröffnungsspiel, die Spiele der Schweizer, sowie die Halbfinale und den Final möglichst open air zeigen. Im Durchgang sei es mit 200 Lux hell, was im Vergleich mit den 10’000 Lux im Innenhof quasi finster sei. Für den Fall, dass es regnet, hat er für sein «EM-Stübli» vorsorglich den Gemeinschaftsraum reserviert.

Spielplan der EM 2021

11. Juni bis 11. Juli 2021

24. Mai 2021
Hansruedi Hitz